Es gibt zahlreiche Wege, wie man eine Band supporten kann. Als Fan kann man das natürlich am Besten durch CD- und Merchkäufe tun, aber auch Konzerte und Mitgliedschaften in den Bandeigenen Fanclubs sind eine super Alternative und man bekommt evtl. noch etwas von der Band zurück – sofern sich die Band selbst um ihre Fans kümmert.
Arbeitet man zusätzlich noch im Musikbusiness, dann bieten einem noch weitere Möglichkeiten. Viele wollen für ihre Band arbeiten, sei es als Promoter, Roadie oder sonst irgendwie auf Tour. Oder man besitzt selbst ein Musikmagazin oder arbeitet für eins. So kommt man durch Fotoakkreditierungen, Interviews etc. auch wieder ein Stück näher. Was man dabei aber nie vergessen darf ist, dass hier kein “Fangirlen” angesagt ist – ein bisschen Lampenfieber ist natürlich ganz normal, aber man sollte es nicht übertreiben, sonst blamiert man sich oder das Magazin, für das man den Bericht schreibt.
Ich wusste in den 90ern ganz genau was ich will: Die Band J.B.O. kennenlernen und unterstützen wo es nur geht. Und so wurde ich Mitglied im Fanclub und war auf deren Homepage bzw. Fanpage sehr aktiv. Oder wie es Sänger und Gitarrist Vito C. von J.B.O. im Infotext der offiziellen von Carsten und mir geschriebenen Bandbiografie schrieb:
“Andrea tauchte als Fan auf unseren Fanclubtreffen auf, aber auch in den verschiedenen Foren. Sie war immer gut informiert und bemühte sich um größtmögliche Objektivität. Wenn ich selbst historische Fakten unserer Band recherchiere (ja, ich hab nicht immer alles im Kopf), stoße ich immer wieder auf ihren Namen[…]”.
So trieb ich mich im Fanforum herum, beantwortete Fragen – wenn ich eine Antwort wusste – und machte mich beliebt und einige Male ziemlich unbeliebt bei den Fans 😉 Für unser Musikmagazin venue music fotografierte ich die Band so oft es ging auf Konzerten und besuchte einige Fanclubtreffen, bei denen auch J.B.O. immer anwesend waren. Familiär, lustig und ein besonderes Erlebnis für die Fans. Das zeigte mir immer wieder, dass die Band genau das Richtige für mich ist. Jemand, der sich so um seine Fans kümmert, der kann nur cool sein.
Während dieser Zeit lernte ich Carsten, den Webmaster der Band, kennen und mit ihm zusammen wurde ich immer mehr vom J.B.O. Management mit in die Promo einbezogen. Soweit ich mich erinnern kann war das um 2008 rum. Ich übernahm 2008 auch den offiziellen J.B.O. Fanclub (2. FC J.B.O.), organisierte zusammen mit Carsten Fanclubtreffen und kümmerte mich um den ganzen Papierkram und die Fans. Damals war der Fanclub komplett analog mit einer Menge Papierkram. Newsletter wurden per Post verschickt. Es gab für jeden Fan natürlich einen Ausweis mit Nummer und ein Fanclubshirt, Rabatt im offiziellen Shop und Zutritt zu den Fanclubtreffen. Da saß man dann schonmal ein ganzes Wochenende im Büro und druckte und laminierte was das Zeug hielt.
Bereits ein Jahr vor Veröffentlichung begann 2010 die Promo für das “Killeralbum”. Da saßen wir dann bis um 4 Uhr morgens an den Tourdaten, die auf die Homepage und in alle Social Media Kanäle eingetragen werden mussten. Tage vorher kam in weiser Voraussicht ein Päckchen mit Energy-Drinks mit persönlicher Widmung von der Band. Alles in allem war es eh ein sehr familiäres Team und man musste sich einfach wohl fühlen. 2011 waren Carsten und ich in Erlangen, um die Interviews für die Bandbiografie zu führen, und ich machte ein Praktikum bei Megapress, dem Label und Management von J.B.O.. Gemeinsam mit Manager und Band setzen wir uns an die letzten Vorbereitungen für den Albumrelease, der genau auf das Summer Breeze 2011 fiel. Ich filmte und fotografierte was das Zeug hielt und begleitete die Band beim Summer Breeze zu ihren Interviews und Autogrammsessions. Dann die Nachricht: Das Killeralbum rutschte auf den dritten Platz der Charts – die beste Albumplatzierung und der beste Chartseinstieg in der Bandgeschichte und ich war ein Teil davon. Die Freude war groß.
Sollte sich jemand für den genaueren Ablauf der Promo interessieren, so kann er das alles in der J.B.O. Biographie nachlesen, die dann im Dezember 2011 erschien. Ich zog mich unter anderen auch wegen einem neuen Job von der Arbeit bei J.B.O. 2012 zurück und eigentlich wollte ich mit dem Musikkram erstmal gar nichts mehr zu tun haben. Das hielt aber nicht lange – zumindest habe ich es versucht. Denn seit 2009 bin ich Fan einer 80s Hair-Metal Band aus Los Angeles und wer mich kennt der weiss, dass ich mir so einiges in den Kopf setzen kann. Die Rede ist von Steel Panther – kein Wunder, dass ich bei der Band gelandet bin, denn mit Spaß und Metal bin ich ja schon sehr früh in Berührung gekommen. Damit kenne ich mich aus. 😉 Die Tatsache, dass die Band kein Wort deutsch spricht oder versteht und in den USA wohnt hielt mich erstmal davon ab, die Band anzuschreiben. Das war auch nicht so einfach, denn einen Fanclub wie ich ihn kenne gab es damals noch nicht. Nur eine Community auf der Labeleigenen Bandhomepage, von der ich die Finger gelassen habe.
Kurz vor meinem ersten Konzert der Jungs – im März 2012 – stampfte ich eine deutsche Fanpage aus dem Boden.
Zielgruppe: Die deutschen Fans.
Meine Motivation: Von der Band bemerkt zu werden.
Zwar hatte ich über venue music Kontakt zu den Promotern, die mich die neuesten Steel Panther Alben rezensieren ließen, aber mit Fotoakkreditierungen für Konzerte und Kontakt zur Band sah es auch da sehr schlecht aus. Im Laufe der Jahre und nach meiner Umstellung komplett auf englische Sprache wurde das immer besser. Ich nutze meine Social Media-Kenntnisse, um meine News und Fotos zu verbreiten und wurde von der Band wahrgenommen. 2014 folgten die ersten Foto-Akkreditierungen und auch ein Interview mit dem Bassisten Lexxi Foxx war drin. Ich wurde plötzlich erkannt – auch von Fans. Der Wunsch, mehr für die Band zu tun stieg. Zwar habe ich die Band durch CD und Shirtkäufe unterstützt, aber ich wollte mehr – unter anderem wollte ich auch einen Ort für die Fans schaffen, wo sie sich gerne aufhielten. Meine Fanpage Fanthers.com bekam einen Mitgliederbereich und ich wurde auch von einigen durch eine Registrierung unterstützt. Ich war auch durch eine Pledge-Aktion ein Jahr lang Mitglied in deren offiziellen Fanclub, aber so viel passierte da nicht – auch nicht in den Foren. Also blieb es bei dem einen Jahr, ich verlängerte nicht und zog weiter mein Ding durch, bis ich von der Band selbst des öfteren auf meine Seite angesprochen wurde.
Ich bekam vor und nach einigen Shows die Gelegenheit, die Jungs kennenzulernen und Ende 2016 passierte es dann: Fanthers.com wurde zum offiziellen Fanclub, betrieben von der Band und ich bin für die Fans und für den Inhalt zuständig, der aus meinem alten Konzept und viel exklusivem Material von der Band besteht. Das exklusive Zeug ist für die Mitglieder des Fanclubs und besteht aus Fotos, Videos, Extras und noch vielem mehr. Wir haben da sehr viel Spielraum und vor allem soll die Seite nun eins sein: Eine große Community, in der die Fans sich wohl fühlen und vor allem gut aufgehoben sind.
Anders als beim J.B.O.-Fanclub sind die verschiedenen Möglichkeiten, Mitglied zu werden. Und zwar gibt es drei verschiedene Mitgliedschaften: 40, 60 oder 100$ für ein Jahr mit T-Shirt, Rabatten und vor allem bekommen alle drei Mitgliedschaften die Musik, die in dem Jahr veröffentlicht wird digital zugeschickt. Etwas, was ich in der Form so noch nicht gesehen habe.
Carsten, der bei Fanthers.com schon von Anfang an für den technischen Kram zuständig war und es immer noch ist, hat etwas zur ganzen Geschichte verfasst, was es ziemlich genau trifft und noch etwas mehr ins technische Detail geht. So bekam die offizielle Steel Panther Website im Rahmen des Fanclub-Umbaus noch ein frisches WordPress und ein schönes Theme.
Wir wären dann bereit für den “Lower The Bar” Album Release am 24.03.2017. Kommt Euch das alles irgendwie bekannt vor? Ich bin gespannt, was noch alles so passiert. Und das zusammen mit einem unglaublich tollen Marketing und Promo-Team. Willkommen im Panther Camp! To be continued…