Ende Januar 2024 tourte die koreanische Rockband Rolling Quartz im Rahmen ihrer „Fearless“-Tour zum ersten Mal durch Europa und machte unter anderem Halt in Köln. Eine gute Gelegenheit, sich das Konzert der Band anzuschauen.
Rolling Quartz (롤링쿼츠) sind fünf junge Frauen: Arem am Bass, Iree an der Gitarre, Yeongeun am Schlagzeug, Jayoung am Mikrofon und Hyunjung an der zweiten Gitarre.

Seit Dezember 2020 ist die Band aktiv, entstand aber bereits im August 2019 durch den Zusammenschluss der beiden Bands „Rolling Girlz“ und „Rose Quartz“. Ihre Karriere begann in Hongdae – einem lebhaften Stadtviertel der Kunst- und Kulturszene in Seoul. Für viele Bands, die sich der alternativen Musik fernab des sogenannten Mainstreams verschrieben haben, begann die Karriere in diesem Viertel. Nicht nur die Musikszene, die Kunstszene insgesamt spielt in diesem Stadtteil eine große Rolle und prägt ihn.
Anfang 2024 kamen Rolling Quartz schließlich zum ersten Mal auf Tour nach Europa, und ich hatte das Vergnügen, die Band am 30.01.2024 in Köln erleben zu dürfen. Es war mein erstes Konzert einer koreanischen Band, und ich war natürlich neugierig, was mich live erwartet und ob die durch ihre Veröffentlichungen und diverse Online-Videos von Auftritten geweckten Erwartungen erfüllt würden.

Am Club Volta angekommen, sah ich bereits eine lange Warteschlange, die sich nicht so einfach einordnen ließ: K-Pop-Fans, Metal- und Rock-Anhänger, von jung bis alt – eine bunte Mischung. Einige hatten bereits den Soundcheck miterlebt, da sie ein entsprechendes Upgrade zu ihrem normalen Konzertticket gekauft hatten. Der Rest wurde mit dem offiziellen Einlass in den Club eingelassen. Da der Einlass relativ spät stattfand, war nicht mehr viel Zeit. Es ging quasi sofort los. Jayoung, Arem, Iree, Hyunjung und Yeongeun betraten die Bühne und stimmten zu einem fröhlichen „Viva Colonia“ an. Der Song ist im Original von den „Höhnern“, einer Kölner Musikgruppe, die durch ihre stimmungsvollen Lieder bekannt wurde. Und schon war das Publikum hellwach und sang mit. Insgesamt war die Stimmung einerseits sehr entspannt, aber zugleich auch aufgeheizt durch die gute Laune, die Rolling Quartz verbreiteten. Die Songs wurden von den Musikerinnen in Koreanisch und Englisch anmoderiert, und generell zogen sie das Publikum durch ihre sympathische und mitreißende Art sofort in den Bann.
Musikalisch zeigte die Band eindrucksvoll, dass sie auf Bühnen gehören und dort zuhause sind. Jayoungs Stimme ist etwas ganz Besonderes: Kraftvoll mit souligen Nuancen meistert sie jeden Song scheinbar mühelos. Neben Songs wie „Rock’n’Roll Paradise“, „Blaze“, „Holler“, „Delight“, „Azalea“, „Sing Your Heart Out“ oder auch der im Januar neuesten Single „Fearless”, gab es auch Coverversionen wie z.B. „Seven Nation Army“ (The White Stripes), „For Whom The Bell Tolls“ (Metallica), „Bad Romance“ (Lady Gaga), „Pink Venom“ (BLACKPINK) und einige mehr.

Nach ca. 1,5 Stunden war das Konzert leider schon zu Ende und als nette Geste durfte sich jeder Fan noch seinen „Hi Touch“ mit der Band an der Bühne abholen. Ein „Hi Touch“ ist eine Art „High Five“, bei dem man die Chance hat, seinem Idol etwas näher zu kommen und ein paar Worte zu wechseln.
Vor einer Woche verkündeten Rolling Quartz nach der Veröffentlichung ihrer aktuellen Single „Stand Up“ die Daten für den zweiten Teil ihrer EU-Tournee, die Anfang 2025 startet. Nun heißt es ein wenig warten, bis man die sympathische Band wieder live in Europa erleben kann. Ich werde jedenfalls wieder dabei sein.

Dieser Artikel wurde bei den Honorary Reporters veröffentlicht.
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